Entsendung eines Hilfeleistungkontingentes in den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
01.06.2024 – 02.06.2024
Hohenwart/Pfaffenhofen
Erstmeldung Samstag, 19:53 Uhr
Nachdem der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm am Samstag, den 01.06.2024, den Katastrophenfall feststellte, erreichte die Kreisbrandinspektion Ebersberg am Samstagnachmittag ein Hilfeersuchen über das Regierung von Oberbayern.
Nach sorgfältiger Beurteilung der Lage im eigenen Landkreis entschieden wir uns dem Ersuchen nachzukommen und werden in den nächsten Stunden insgesamt vier Hilfszüge in den Landkreis entsenden. Dies ergibt sich aus der Lage die sich im Landkreis Ebersberg zunehmend entspannt, und genug Fahrzeug- und Mannschaftsstärke vor Ort verbleibt.
Ein Vorauskommando der Kreisbrandinspektion befindet sich am Samstagabend bereits auf dem Weg nach Pfaffenhofen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen und die nachrückenden Kräfte vorab zu koordinieren. Ein Zug besteht in diesem Fall aus einem Führungsfahrzeug, zwei (Hilfeleistungs-)Löschgruppenfahrzeugen und einem Versorgungsfahrzeug. Dabei wurde auch darauf geachtet, Spezialbeladung zum Hochwasserschutz mit einzubeziehen.
Mit beteiligt sind neben der Kreisbrandinspektion und der UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) die Feuerwehren Vaterstetten, Gelting, Pöring, Eglharting, Frauenneuharting, Hohenlinden, Kirchseeon Markt, Anzing, Neufarn, Parsdorf, Egmating, Loitersdorf, Glonn, Straußdorf und Emmering. An den Standorten verbleiben genug Fahrzeuge, um die Sicherheit vor Ort problemlos herstellen zu können.
Update, Sonntag 11:13 Uhr
Am Samstagabend gegen 20:30 Uhr machten sich die 4 Züge und zwei Führungsfahrzeuge mit insgesamt 124 Kameradinnen und Kameraden auf den Weg nach Pfaffenhofen a.d.Ilm.
Der Konvoi startete am Treffpunkt in Parsdorf und traf um 21:38 in Hohenwart bei Pfaffenhofen ein. Nach Absprachen mit der örtlichen Feuerwehr bekamen unsere Feuerwehrkräfte sofort
einen ersten Einsatzauftrag für die Nacht. Mit jeweils zwei Zügen mussten sie zwei Wohngebäude vor dem Übertreten des nahegelegenen Flusses schützen. Mit Sandsäcken und vielen Helfern konnten schnell gute Fortschritte bei der Sicherung erzielt werden und gegen 01:30 Uhr am Sonntag ausreichend hohe Befestigungen aus Sandsäcken errichtet werden. Zu Beginn dieser Arbeiten war klar, dass die Höchststände noch nicht erreicht waren, was voraussichtlich gegen 06 Uhr am Sonntagmorgen der Fall sein werde. Laut unserer Einsatzkräfte war während der Arbeiten ein deutlicher Anstieg des Wasserpegels festzustellen.
Zusätzlich unterstützen unsere Kräfte bei der Absicherung eines aufschwimmenden Gastanks und bei der Sicherung von Gebäuden am dortigen Marktplatz. Bei letzterem kamen wir mit einem Zug zur Unterstützung des Kontingentes aus dem Landkreis München zum Einsatz.
Gegen 03:30 Uhr wurden alle vier Züge aus dem Einsatz entlassen und machten sich auf den Heimweg. Zwei Pumpen und ein Stromaggregat verbleiben vorerst am Standort zur Unterstützung der Kräfte dort.
Alle unsere Einsatzkräfte kehrten wohlbehalten am frühen Sonntagmorgen zurück. Dies ist leider nicht im ganzen Landkreis Pfaffenhofen der Fall. Über Meldungen anderer Medien
erfuhren wir am Morgen, dass anderswo im Einsatzgebiet Pfaffenhofen ein Feuerwehrmann tödlich verunglückt war. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen.